08.08.2015 Von Sünde und Vergebung

Von Sünde und Vergebung

 

Nicht nur die Internationalen Teilnehmer des Jugendkamps verfolgten an diesem Abend das Konzert. Sondern auch viele Gäste aus der Region und Deutschland reisten extra für diesen mittelalterlichen Abend auf Schloss Kannawurf an. Eigentlich sollte das Konzert im Schlosshof stattfinden. Die Künstler entschieden sich aber dann doch für den Saal des Schlosses. Hier ist die Akustik besser geeignet für die mittelalterliche Musik. Auch wenn der Tag sehr warm war und sich die Räume ziemlich erwärmten, nahmen alle Gäste die Temperaturen gern in Kauf und belohnten die Künstler für ihre einzigartige musikalische Leistung mit viel Applaus.

 

Infos: am 08.08.2015 um 19:30 Uhr

 

Frankreich und Italien, welche als kulturelle Zentren des Mittelalters gelten, waren Schmelztiegel und Keimpunkte verschiedener neuer und aufregender Musikstile. In der Provence entstand im frühen 11. Jahrhundert die Sangeskunst der Trobadore, welche sich im Laufe weniger Jahrzehnte im gesamten christlichen Abendland ausbreitete und sich als Minne- und Spruchsang in den deutschsprachigen Ländern und Fürstentümern etablierte. In Paris wurde zu Weihnachten im Jahr 1199 vermutlich die erste 4stimmige Komposition aufgeführt. Die Avantgarde der französischen Ars Nova traf im 14. Jahrhundert auf italienische Rhythmik und verschmolz so zu der raffinierten Melodik und Rhythmik der Ars Subtilior. Im Burgund des 15. Jahrhunderts erklangen mehrstimmige Kompositionen von berückender Schönheit.

 

Ganz anders in den deutschsprachigen Gebieten. Hier legte man besonders großen Wert auf die „alten Meister“ und so wurde bis weit in das 17. Jahrhundert hinein eine einstimmige und rhythmuslose Musizierpraxis geübt und verfeinert. Besonders beliebte Melodien der Minnesänger lebten als „Töne“ in den Liedern und Sprüchen der Meistersinger fort, fanden Eingang in die Kirchenmusik oder wurden geistlich umgedichtet. Noch Martin Luther bediente sich bei den in seinen Namen überlieferten Liedern solcher präexistenten Melodien. Spät im 15. Jahrhundert wurden auch deutsche Melodien mehrstimmig komponiert. Auffällig ist dabei aber, das die Einstimmigkeit auch hier noch überaus präsent ist, wenn nicht sogar einstimmige Melodien die Vorlage waren, die Basis für diese Kompositionen legten.

 

Solche einstimmigen, und auf einstimmigen Vorlagen basierenden Lieder des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts, stellt Nimmersêlich in seinem neuen Programm „Von Sünde und Vergebung“ vor. Die Buntheit und Vielfalt der Musik findet sich hier nicht in ausufernden und raffinierten Kompositionen wieder, sondern in der ruhigen Schlichtheit erzählender Dichtkunst, umrahmt von kurzen lebendigen Instrumentalstücken.

 

Ensemble Nimmersêlich

 

Das Ensemble Nimmersêlich gründete sich im Jahr 1999 und besteht aus fünf Leipziger Musikern, die ihren Weg zur mittelalterlichen Musik auf unterschiedlichste Weise fanden. Die intensive Beschäftigung mit dieser Musik und weitreichende Recherche auch an musikalischen "Randgebieten" (Instrumentenkunde, Ikonographie, Kostümkunde etc.) führte dazu, dass "Nimmersêlich" zu einem der bedeutenden Ensembles mittelalterlicher Musik zählt. Seit ihrer Gründung gestaltete die Gruppe unzählige Konzerte und Auftritte in Kirchen, Burgen und Klöstern und gastierte auf verschiedenen Festivals alter Musik in Deutschland sowie im Ausland.

 

Besonderes Augenmerk des Ensembles liegt darauf, anhand originaler mittelalterlicher Handschriften und Fragmente Stücke zu arrangieren, die in Charakter und Struktur an die vorstellbare Aufführungspraxis dieser Epoche angelehnt sind. Das Repertoire von Nimmersêlich spiegelt die große Vielfalt der verschiedenen mittelalterlichen Musikstile und -epochen wider. Konzeptionelle Arbeiten fassen diese Vielfalt schließlich zu thematischen Konzertprogrammen zusammen.

 

Durch die Verwendung von Nachbauten mittelalterlicher Instrumente, welche zum Teil von Mitgliedern der Gruppe selbst rekonstruiert wurden, entsteht ein Klangeindruck, der mittelalterliche Musikvorstellung erahnen lässt. Trotzdem sind die Interpretationen des Ensembles den modernen Hörgewohnheiten behutsam angepasst.

 

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