Wei(h)nnacht in Tunzenhausen

Zum 5. Weinfest und den 5. Weinfestspiele in Tunzenhausen lies sich der Faschingsverein in diesem Jahr wieder ein ganz untypisches Motto einfallen. Sie feierten in diesem Jahr einfach einmal Weihnacht mitten im Sommer. Zwar ohne Schnee, dafür aber mit viel Weiß und Rot und nicht nur Wein. Einem Tannenbaum und jede mange Spaß für jedermann gab es natürlich auch. Bereits die kleinen aus dem tunzenhusener Faschingsverein eröffneten den festlichen Abend mit ihrem zünftigen Tanz aus der letzten Saison. Mit dem „Dirndlrock“ nach der ersten Weinprobe heizten die Kids die Stimmung erst einmal so richtig an und jeder weiß nun, welche Festkleidung im Allgäu getragen wird. Ob halbtrocken trocken oder lieblich, Riesig, Spätlese oder Weißborgunder, in diesen Jahr gab es wieder viel im Angebot. Insgesamt wurden sieben ausgelesen Weine verkostet, dazu wurde an allen, der gut gefüllten, Tischen Käse gereicht um die Geschmäcker wieder zu neutralisieren, so das man das Aroma eines jeden Weines genießen konnte. Neben viel Wein, Weib und Gesang gab es wieder viel Wissenswertes rund um das Thema Wein. Zum Beispiel haben in diesem Jahr viele Weinanbaugebiete mit der Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Nicht unbedingt durch fehlendes Wasser, da Weinreben bis zu 15m tief Wurzeln. Eher durch die hohen Temperaturen, da der Wein die Öchslebildung bei extrem hohen Temperatur einstellt. Auch das bereits seit Anfang August der ganzjährig lieferbare federweiser geerntet wird und wir 2003 bereits ähnliche Bedingungen wie in diesem Jahr hatten, wurde berichtet. Nicht durch den Verein, sondern durch Winzer Wilfried Schwind. Dieser bedankte sich recht herzlich für die tolle Bewirtung und das Engagement des Vereins. Das sieht man auch im wachsenden Zuspruch der Gäste, diesen herrlich heiteren Abend unter freiem Himmel gemeinsam zu genießen. Auch die Belegschaft des Vereinshotels war wieder mit dabei um zu berichten, was ein jeder schon weiß. Denn „in Tunzenhausen ist immer was los.“ „Die Sorgten verweht der Wind und wir genießen die Wei(h)nnacht mit Weinen vom Weingut Schwind.“

Auch über den Unterschied ob gekühlt oder ungekühlt, wie sich die Temperatur auf den Geschmack des Weines auswirkt und viel interessantes Wissen über Weine, Anbau, Trinktemperatur wurde berichtet. So sollte ein guter Wein zum Trinken unter 10 Grad gehalten werden. Der Tipp vom Profi: „Wenn man eine Flasche Wein ca. eine Stunde in eine Kühltruhe legt, hat man den Wein unter 10 Grad.“ Aber „Nicht länger sonst hat man Eis mit ohne Stiel.“ Zum Meinzer Weinfest kommen vergleichsweise über 500000 Gäste, was gerade in so einem heißen Jahr wie 2018, eine logistische Meisterleistung ist, die ganzen Weine für alle Gäste gekühlt zu halten.

Begrüßt wurden auch die Weinprinzen und Prinzessinnen der vergangenen Feste. Da es in Tunzenhausen keinen traditionellen Fasching gibt, sondern ehr ein komplettes stück aufgeführt wird gibt es auch kein Prinzenpaar. Daher wird jährlich ein neues Weinprinzenpaar zum Weinfest gekürt, welche dann die Veranstaltungen der Fasching Saison frei besuchen können. 5 Herren und 4 Damen stellten sich der Herausforderungen. Im 1. Spiel musste mit Wein Weihnachtslieder gegurgelt werden und die Gäste mussten diese schnell erkennen. Im 2. Spiel mussten gemeinsam ein Becher Wein vom Brett getrunken werden ohne einen Topfes zu vergießen und im 3. Spiel ging es um schmecken oder riechen. Denn es mussten weihnachtliche Dinge erkannt werden. Nach jedem Spiel flogen Kandidaten raus, bis am Ende ein Paar (Mann/Frau) übrig blieb. So wurden Marco Schade und Katrin Schmidt in diesem Jahr zum neuen Weinprinzenpaar gekrönt. Wilfried Schwind ist bereits 48 Jahre in der Weinbrange tätig, er berichtete, dass noch nie so früh mit der Weinernte begonnen werden konnte wie in diesem Jahr. Ebenso das viele Rotweine sehr viel Farbstoffe gebildet haben und Weißweine sehr oft Sonnenbrand bekommen können.

Die Drachenschwanzjodler machten sich, passend zum Motto, weihnachtlich schick. Da bis Weihnachten noch eine Weile ist, kann der Weihnachtsbaum noch wachsen. Aber der Eierlikör schmeckt trotzdem gut. Fröhliche Weihnacht einmal anders, so feierte Tunzenhausen und sang vom „tunzenhuser Weinfest“. „Macht die Gläser voll und lasst uns fröhlich sein schenkt den Wein gleich noch mal ein.“ 

Zurück zum Wein gab es unter anderem auch den Huxelrebe Spätlese, welcher im Jahr 2017 den silbernen Kammerpreis verliehen bekam und ein sehr fruchtiges Bukett hat. Neben weißen wurden auch rote Weine verkostet. Der beliebteste Deutsche Rotwein und auch meist getrunkene Rotwein ist der Dornfelder, welchen es auch in allen Varianten - trocken, halbtrocken und lieblich - gibt.  

Zum Abschluß des heiteren Abends mussten allerdings noch einmal die Handwerker des Hotel anrücken. Das Männerballett zeigte noch einmal weshalb es sich lohnt in der kommenden Saison bereits zur Eröffnungsveranstaltung am 17.11. wieder dabei zu sein. Auch zur Kirmes am 27.10. wird es ein paar heiteres Programmpunkte geben. Alles in allem macht die tolle Mischung aus Wein, Weib und scharmante Männer diesen Abend zu einem besonderen tunzenhusener Abend der wie viele Abende viel zu schnell zu Ende ging.